Anbau alter Kulturpflanzen

- eine Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel

Alte Kulturpflanzen wie Flachs, Kraut oder Rüben wurden in der Region lange Zeit angebaut und waren für die Ansiedelung nötig. Pflanzen aus diesem Saatgut zeichnen sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit aus und können so mit wechselnden Witterungsbedingungen (Spätfrost, Trockenheit, Nässe) besser umgehen. Der Anbau dieser Pflanzen hilft außerdem beim Aufbau einer Kreislauwirtschaft und stärkt die Stabilität der landwirtschaftlichen Betriebe.

Durch eine Änderung der Vegetationsperiode erhöht sich die Wahrscheinlichkeit für Spätfröste. Auch Starkregen und Trockenheit schaffen Probleme für den Anbau landwirtschaftlicher Produkte. Es bedarf daher angepasster Sorten und Arten, um trotz des geänderten Klimas, eine Ernte einfahren zu können.

Beschreibung der Maßnahme:

Gemeinsam mit dem Obst- und Kulturpflanzenverein Ötscherland werden Landwirt*innen gesucht, die Teile ihrer Flächen umackern und so Versuchsflächen zwischen 250m² und 500m² schaffen.
Auch am Gelände des Naturparkzentrum ist bereits eine Anbaufläche entstanden, um dieses Thema an Gäste und Einheimische vermitteln zu können. Dazu wird es auch eine Schulung der regionalen Naturvemittler*innen geben.

Über eine Saatguttauschbörse kann sich die Bevölkerung beteiligen und in Dachböden, Kellern und Stadeln nach altem Saatgut suchen. Dieses Saatgut wird anschließend wieder keimfähig gemacht und vermehrt. Je nach Erfolg wird hier auch auf Saatgut aus klimatisch ähnlichen Regionen zurückgegriffen.

Als weiterer wichtiger Schritt wurde bereits im Jänner eine Fortbildung zum Anbau und der Vermehrung alter Kulturpflanzen organisiert. Aus dem Gesamtprozess soll auch eine Broschüre, mit einer Projektbeschreibung und Steckbriefen der Pflanzen und Sorten, entstehen.

Presseaussendungen: